In Bezug auf die Mordlust bei den Sangesknaben muss jedoch entschuldigend hinzugefügt werden, dass der Text sich mit dem Klonen von Menschen auseinander setzt – also nix von wegen Mama töten. Doch wohin mangelnde Mutterliebe und -präsenz führen, lässt sich Dank der schaurigen Textzeilen erahnen.
Zurück zu den Helden, die sich hübsche Melodien ausdenken und diese mit schmissigen Worten und bezaubernden Sätzen in Popsongs verwandeln. Wenn es besonders gut läuft, dann sind wir kollektiv hingerissen und schunkeln uns in Ekstase, glauben an das Gute und nicken mit dem Kopf. Klar, wenn Ozzy Osbourne Mama I’m Coming Home brüllt und somit nicht nur seiner eigenen Mutter huldigt, sondern auch Ehefrau Sharon ehrt, ja, dann ist der Hit vorprogrammiert. Da wirkt Heintje schon sehr altbacken, auch wenn die Botschaft identisch ist. Mama = gut,
Entfremdung = schlecht,
ergo: Heimkehr garantiert.
Selbst die Kelly Family hatte in den 1990er Jahren, auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes, einen Hit mit dem schlichten Titel Mama. Heute kaum vorstellbar, stand diese Hymne wochenlang an der Spitze der Charts. Die zottelige Familiencombo sang sich die Trauer um den Tod der Mutter von der Seele. Und einige Jahre später setzten die Spice Girls ihren Müttern ein musikalisches Denkmal, inklusive Video mit den fünf Hupfdohlen und ihren vor Stolz überbordenden Mamas. Passenderweise veröffentlicht zum, richtig, Muttertag.
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