Das Tempo-Magazin hat mich in den frühen Neunzigern gerettet. Die Ödnis, Monotonie und erstaunliche Langeweile welche meine Altersgenossen ausstrahlten, konnte ich nur kompensieren indem ich der monatlich erscheinenden, neuesten Ausgabe entgegenfieberte.
Tempo verschwand dann urplötzlich. Aber noch heute krame ich die von mir akribisch gesammelten Ausgaben immer wieder hervor, blättere das welke Papier durch und erfreue mich an den wunderbaren Reportagen, Kommentaren, Interviews, Bildern – und den Beiträgen von Marc Fischer.
Gekannt habe ich ihn natürlich nicht. Aber in meiner Phantasie (und die ist heute ähnlich abstrus wie damals) hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie er wohl als Mensch im realen Leben war. Ob das nur annähernd der Wahrheit entsprach? Egal! Ich bin überzeugt, dass er großartig gewesen sein muss.
Daher sitze ich jetzt wieder vor einem Stapel alter Magazine und lese und gedenke einem mir vertraut unbekannten Mann.
Marc Fischer verstarb am Sonnabend in Berlin im Alter von 40 Jahren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen