13.02.2013

Love It! RedHead Trauma (part 1)

Als ich zehn Jahre alt war lief im Kino der Film Beaches. In Deutschland lief der dann allerdings unter dem Titel Freundinnen. Wer da bei der Übersetzung geschlampt hatte, war mir schon als Zehnjähriger äußerst schleierhaft. Warum wird aus Stränden plötzlich Freundinnen? Es gab in dem Film neben vielen Strandsequenzen natürlich den Hautplot: die jahrzehntelange Freundschaft zwischen zwei Frauen, doch ob das Hand in Hand mit den Sandstränden zusammenhing und warum in Deutschland die Titelübersetzung oftmals komplett willkürlich erscheint und warum niemand auf die Idee kam, es einfach beim Originaltitel zu belassen (das macht der deutsche Filmverleih doch heutzutage nur noch, sehr zu meinem Leidwesen, denn als Texter für Film, Slogan und Claim, beraubte mich das sehr schnell meiner Nebeneinkünfte)? 
Zurück zu den Stränden: Mit meinen Freunden habe ich nie am Strand gespielt und fröhlich Sandburgen gebaut. Allerdings hatte ich auch nicht sehr viele Freunde und mit den wenigen die sich für mich erwärmten, wäre ich bestimmt niemals an einen Strand gegangen. Zu heiß. Zu sandig. Zu langweilig. So oder so, beides schmälerte mein Vergnügen an Beaches/Freundinnen nur unwesentlich.
Die Handlung ist schnell beschrieben: Zwei Freundinnen die an einem Strand (also doch omnipräsent) ihre Freundschaft beginnen und über die Jahre hinweg dorthin zurückkehren. Das drumherum war ausgefüllt mit viel Pathos, Tränen, Freude, Missgunst, Lachen, Geschrei und dieser innigen Freundschaft zwischen C.C. Bloom und Hillary Whitney. Zum Ende gibt es natürlich noch ein Begräbnis. Das Besondere an diesem Film ist allerdings Bette Midler. Sie ist nie um eine Gesangseinlage verlegen und trumpft als zickige, egomanische und durchgeknallte New Yorker Diva auf.  Immer wieder werden Balladen und kitschige Up-Tempo Nummern angestimmt. Oh, wie ich ihn liebe, diesen kleinen, feinen, absolut überflüssigen Schmachtfetzen. Es dauerte allerdings einige Jahre, bis mir bewusst wurde, woher diese unbändige Begeisterung in meinem Herzen rührte.


Das Böse ist leicht auffindbar ...
Die Rothaarigen überleben Schmerz, Schicksalsschläge und Trauer in Filmen eigentlich eher selten. Oder sie werden von Beginn an als leicht irre und realitätsfremd dargestellt. Gern auch sind sie eiskalt und berechnend oder sie werden zu sexbesessenen und gehirnlosen Vollidioten degradiert. In der Vergangenheit war es auch nicht verpönt, sie zu erniedrigen. Folglich wurden sie verbrannt, gesteinigt, entehrt und allerlei kruder Unsinn konnte ihnen angedichtet werden. Rothaarig, soviel ist und war schon immer klar, wirkte auf den Rest der Bevölkerung ambivalent, exotisch, abstoßend, gefährlich und reizvoll. Ob Femme Fatale oder Teufel, herrische Krieger oder lasterhafte Lebemenschen - das rote Haar versprach immer ein wenig Unheil.
Verstörender ist nur noch die Unterstellung der dauerhaften Wollust und Lasterhaftigkeit. Eine rote Mähne provoziert bei Haarfarbfestischisten ein abnorm hohes Maß an Dauerralligkeit und Geilheit contra kompletter Abneigung und Ekel. Love it or hate it - dazwischen gibt/gab und wird es nichts geben! 
to be continued ....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen